In der chinesischen Medizin gilt Essen als Heilmittel: Jeder Bissen stärkt entweder die Gesundheit – oder die Krankheit. Diese Philosophie leben Asiaten im Alltag und das offenbar erfolgreich. Denn im Gegensatz zu Europäern oder Nordamerikanern, leiden Asiaten deutlich seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen- und Darmkrebs oder Osteoporose. Wer einen Blick auf die Ernährung wirft, wird verstehen warum.
Warum ist asiatisches Essen bloß so gesund?
Das Wichtigste vorweg: Es gibt keine einheitliche "asiatische Küche", ebensowenig wie es eine "europäische Küche" gibt. Die kulinarischen Gepflogenheiten eines ganzen Kontinents setzen sich auch hier aus der Summe der einzelnen Länder und ihren Vorlieben und Ressourcen zusammen. Dazu zählen die süd- und ostasiatischen Länderküchen (thailändisch, vietnamesisch, chinesisch oder japanisch) sowie die zentralasiatische Küche (zum Beispiel afghanisch, mongolisch, tibetisch) und natürlich die Landesküche des indischen Raums (pakistanisch, sri-lankisch etc.). Was alle diese Küche jedoch gemeinsam haben, sind einige Grundzutaten, Gewürze und die Tatsache, dass sie alle viel gesünderes Essen bieten, als das, was wir in unseren Breitenkreisen kennen. Hier kommen 10 Beispiele, warum die asiatische Esskultur so gesund ist.
1. Reis: Viele Nährstoffe bei wenig Kalorien
Reis ist das Grundnahrungsmittel der asiatischen Küche und landet täglich auf wohl jedem Teller von Japan bis Usbekistan. Reis enthält sehr wenig Fett und Kalorien (je nach Reissorte etwa 120 Kalorien pro hundert Gramm gekochten Reis), dafür aber wertvolle komplexe Kohlenhydrate, welche vom Körper langsam verdaut werden und somit lange satt halten. Außerdem enthält Reis viele B-Vitamine, die für Haut, Nerven und Stoffwechsel wichtig sind. Der körnige Allrounder liefert zudem wertvolles Magnesium und enthält viele Aminosäuren, welche der Körper braucht um bestimmte Eiweiße zu bilden. Das in Reis enthaltene Kalium hat außerdem eine entwässernde Wirkung. Am gesündesten ist brauner Reis, also Naturreis. Da dieser ungeschält ist, haftet daran noch das sogenannte Silberhäutchen, in welchem besonders viele Mineralstoffe und Vitamine stecken.
Kleiner Schönheitstipp am Rande: Asiatinnen nutzen seit jeher fermentiertes Reiswasser für ihre Haare. Die darin enthaltenen Proteine sorgen für Griffigkeit und Sprungkraft.
2. Asiatisches Essen: Wenig Fleisch, viel Gemüse
Lassen Sie sich vom China-Imbiss um die Ecke und seinem mehrfach gebratenen Schweinefleisch in vor Fett triefender, brauner Sauce nicht beirren. Denn fern von den reichen Industrie-Zentren findet sich in der traditionellen asiatischen Küche wenig und eher mageres Fleisch. Dieses steht kulinarisch nicht im Vordergrund, sondern ist im Endeffekt ein Topping oder auch eine Beilage. Die echte asiatische Küche ist reich an frischem Gemüse und Kräutern, wenig aber dafür gutem Öl, Fisch und Sojaprodukten. Auf diese Weise enthält die asiatische Küche besonders viele Vitamine, Proteine, Aminosäuren und mehr.
3. Die Zubereitungsweise: Darum ist Essen aus dem Wok so gesund
Er darf in keinem asiatischen Haushalt fehlt: Der Wok ist überaus praktisch und so gut wie jeder Herausforderung in der Küche gewachsen, denn er kann braten, frittieren, dünsten, schmoren, blanchieren und kochen. Dabei ist schon seine spezifische Form förderlich für ein gesundes Kochen, denn sie hilft dabei, Nährstoffe zu schonen: Der Wok wird nämlich nur am Boden sehr heiß, im restlichen Teil ist die Temperatur moderat. Durch das ständige Rühren, werden klein geschnittene Zutaten also nur kurz angebraten und garen ansonsten bei niedriger Temperatur schonend am Rand. So werden vor allem hitzeempfindliche Vitamine geschützt. In der asiatischen Küche wird zudem viel gegart, zum Beispiel im Bambuskörbchen oder bei Speisen, die in Bananen- oder Pandanblätter gehüllt werden.
4. Scharfes Essen: Nicht nur bei Erkältung gesund
Dass die asiatische Küche nicht mit Chili, Ingwer und Co. geizt, ist wohl kein Geheimnis. Dass die Schärfe mehr kann als uns zum Hecheln zu bringen, ist vielen aber nicht bewusst. Auch das Landeszentrum für Ernährung weist auf die gesundheitsfördernden Eigenschaften von scharfem Essen hin. Denn das in Chili enthaltene Capsaicin wirkt auf vielfältige Weise: Trifft es auf unsere Zunge, entsteht streng genommen ein Schmerzreiz – der Körper reagiert auf diesem mit der Ausschüttung von Endorphinen. Chili macht also glücklich. Der Verzehr scharfer Speisen führt gleichzeitig zu Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Diesen Effekt haben sich Menschen in heißen Regionen über Jahrtausende zu eigen gemacht, denn durch das Schwitzen sinkt die Körpertemperatur. Auch die Magenmotorik und der Speichelfluss werden durch Capsaicin angeregt, wobei letzteres für die Zahngesundheit von Vorteil ist. Die gefäßerweiternde Wirkung von Capsaicin führt zudem zu einer verbesserten Durchblutung. Außerdem hemmt Capsaicin die Bildung von Mikroorganismen und hält somit Speisen länger genießbar.
Dennoch sollte nur im gesunden Maß geschärft werden. Ein übertrieben hoher Genuss an Capsaicin kann, vor allem bei empfindlichen Menschen, den Magen und auch die Speiseröhre reizen und die Freude an allen milden Speisen mindern – das muss nicht sein.
5. Öle und Fette in der asiatischen Küche: Nur das Beste
Öle sind Geschmacksträger – die asiatische Küche kommt dennoch mit einer sehr sparsamen Dosierung aus. Zutaten wie frische Kräuter, Knollen, Miso- und Curry-Paste führen auch ohne viel Fett zu einem aromatischen Geschmackserlebnis. Die asiatische Küche stützt sich auf ungesättigte Fettsäuren wie Soja- und Sesamöl. Beim besonders beliebten Kokosöl hingegen scheiden sich die Geister ob es wirklich gesund ist oder nicht. Denn Kokosöl verfügt über sehr wenige ungesättigte Fettsäuren. Dafür hat es aber, bei entsprechender Qualität, einen hohen Anteil an Laurinsäure. Diese ist beispielsweise in Muttermilch enthalten und für ihren antibakteriellen, fungiziden und überhaupt gesundheitsfördernden Charakter bekannt.
6. Soja: Gesunde Wirkung auf vielen Ebenen
Auch die Sojabohne findet sich in allerlei Konstellationen auf dem Teller wieder: in Form von Tofu, unreif geerntet als Edamame oder auch als Sojasauce. Soja ist reich an Protein und enthält einige gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe, darunter: die Vitamine E, B1 und B6, große Mengen an Kalzium und Kalium sowie die Spurenelemente Zink, Eisen, Fluorid, Selen und Kupfer.
7. Asiatische Küche: Keine oder nur sehr wenige Milchprodukte
In Asien haben etwa 90 Prozent der Bevölkerung eine Laktoseintoleranz. Zum Vergleich: In Deutschland sind es, laut Bundeszentrum für Ernährung, gerade einmal 15 Prozent, die keine Milchprodukte verdauen können. Bei einer Laktoseintoleranz, die übrigens auch in Afrika sehr häufig vorkommt, fehlt den betroffenen Menschen ein Enzym (Lactase), welches den Milchzucker spalten und verdauen kann. Werden trotzdem Milchprodukte verspeist, hat das unangenehme Folgen wie Bauchweh, Übelkeit und Durchfall. Laktoseintoleranz ist übrigens nicht angeboren, da sie sonst auch Babys und ihre Muttermilch betreffen würde. Im Gegensatz zu den meisten Europäern, verlieren asiatische Menschen bereits im Kindesalter die Fähigkeit, Milch zu verdauen. Kein Wunder also, dass im Großteil der asiatischen Küche keine Milchprodukte zu finden sind. Auch diese Tatsache macht die asiatische Küche unserer überlegen. Denn Milch ist nicht so gesund wie ihr Ruf, noch weniger, wenn sie aus Massentierhaltung stammt und Spuren von Antibiotika und Wachstumshormonen enthält. In den meisten asiatischen Küchen findet Milch keinen Platz, in der ayurvedisch-indischen Küche wird zB Ghee verwendet. Selbst diese geklärte Butter ist unserer klassischen Butter überlegen, da sie vom Körper basisch verstoffwechselt wird und nicht zur Übersäuerung führt.
8. Asiatische Gewürze und Kräuter: Medizin aus dem Küchenschrank
Neben gesunden Geschmacksgebern wie Knoblauch, welche es glücklicherweise auch in unsere Landesküche geschafft haben, findet sich in der asiatischen Küche eine wahre Fülle an gesundheitsfördernden Kräutern und Wurzeln, darunter zum Beispiel:
Ingwer: Mit seiner schärfenden Substanz Gingerol sorgt Ingwer, ebenso wie Chili, für innere Hitze. Gingerol gilt zudem als entzündungshemmender Inhaltsstoff, der auch in der Behandlung von Arthrose und Rheuma zum Tragen kommt. Ingwer hat zudem eine gewisse Wirkung gegen Rhinoviren, kann also bei Erkältung helfen.
Kurkuma: Auch das orange Knöllchen Kurkuma punktet durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften und seine wohltuende Wirkung auf die Verdauung. Denn das in Kurkuma enthaltene Curcumin regt die Leber dazu an, mehr Gallen- und Magensäure zu produzieren.
Koriander: Die einen lieben, die anderen hassen ihn. Gesund ist er so oder so: Mit seinen ätherischen Ölen und Proteinen kann Koriander bei vielen Beschwerden helfen, denn er wirkt stark entzündungshemmend, antibakteriell und durchblutungsfördernd. Außerdem hat er eine fungizide Wirkung und hemmt so das Wachstum von Pilzen.
Zitronengras: Vor allem aus der vietnamesischen und thailändischen Küche ist es nicht wegzudenken. Während sein frischer Duft in der Aromatherapie als Stimmungsaufheller gilt, soll das darin enthaltene ätherische Citronellöl gut gegen Magenbeschwerden sein. Auch Zitronengras werden entzündungshemmende sowie antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben.
9. Algen: Das grüne Superfood aus dem Meer
Ob Braunalge, Spirulina oder Chlorella: Die asiatische Küche punktet zumindest in einigen Regionen mit der Verwendung von Algen. Allen voran Japan, wo diese in der täglichen Ernährung eine wichtige Rolle spielen. Am bekanntesten ist wohl in Alge eingerollter Sushi und Wakame Salat. Doch auch in anderen Regionen und Gerichten findet sich das grüne Superfood wieder. Algen saugen Mineralstoffe aus dem Meer förmlich auf und speichern diese. Sie sind daher eine besonders gute Quelle für Mineralstoffe, Vitamine, Proteine, ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und andere wertvolle Pflanzenstoffe. Algen werden zudem entgiftende Eigenschaften nachgesagt. Um einer Mangelernährung vorzubeugen, sollen künftig auch Astronauten der NASA mit Algen versorgt werden.
10. Tee: Mit Kräutern gegen Krankheiten und mehr
Kein üppiges asiatisches Mahl ist komplett ohne ein Kännchen Tee oder auch einen Eistee. Tee ist nicht nur alkohol- und zuckerfrei, sondern beinhaltet zudem viele Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Studien zeigen, dass die Mikronährstoffe in Tee in der Lage sind, die Ausbreitung schädlicher Zellarten zu blockieren. Außerdem wirken sich besonders aromatische Teesorten wie Jasmin positiv auf die Stimmung aus.
Bewusstes Essen für mehr Gesundheit
Wer sich für gesundes und bewusstes Essen entscheidet, tut dem Körper täglich einen Gefallen und sorgt für mehr Wohlbefinden im Alltag. Für mehr Tipps für gesunde Ernährung im Alltag, schauen Sie doch mal in unseren Surpresa Natural Blog. Hier erfahren Sie zum Beispiel, wie Sie Ihren müden Stoffwechsel anregen und durch Hausmittel Kalorien verbrennen oder welche Lebensmittel die Potenz steigern. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!