L-Tryptophan

L-Tryptophan: Der entscheidende Baustein für das Glückshormon Serotonin

Die Aminosäure L-Tryptophan ist vielen Menschen nicht geläufig, spielt jedoch eine entscheidende Rolle als einer der wichtigsten Bausteine für das "Glückshormon" Serotonin. Dieser Neurotransmitter zählt zu den essenziellen Hormonen in unserem Körper und unterstützt den Stressabbau, die Stimmungsaufhellung, regulierte Muskelkontraktionen, erholsamen Schlaf und verhindert frustbedingtes Überessen.

Ein Serotonin-Mangel kann zu schlechter Laune, Unausgeglichenheit, Ängstlichkeit oder im schlimmsten Fall zu Depressionen führen. Die Herstellung von Serotonin ist jedoch nicht immer einfach, da der Körper die dafür notwendigen Bausteine benötigt. Neben ausreichend Magnesium und B-Vitaminen ist hierbei besonders L-Tryptophan entscheidend.

Was ist L-Tryptophan und in welchen Lebensmitteln kommt es vor?

L-Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die der Körper nicht selbst herstellen kann und daher ausreichend über die Nahrung aufgenommen werden muss. Das Problem besteht darin, dass keine andere essenzielle Aminosäure so geringfügig in unserer Nahrung vertreten ist wie L-Tryptophan.

Zu den Lebensmitteln, die zwar geringe Mengen an L-Tryptophan enthalten, gehören Vollkornbrot, Naturreis, Linsen, Vollkornnudeln, dunkle Schokolade und getrocknete Feigen. Leider sind dies nicht unbedingt die Lebensmittel, nach denen wir bei Stress oder Traurigkeit greifen. In solchen Momenten verlangt unser Gehirn nach einer schnellen Ladung, und wir neigen dazu, zu "schnellem Glück" wie Fast Food und Süßigkeiten zu greifen.

Heißhunger durch L-Tryptophan-Mangel

L-Tryptophan ist in geringen Mengen in Käse, Kohlenhydraten und Kakao enthalten. Es ist daher nicht überraschend, dass Pizza mit einer Extraportion Parmesan und einem schokoladigen Nachtisch eine beliebte Wahl für frustbedingtes Essen ist. Diese kalorienreiche Kombination versorgt das Gehirn schnell mit L-Tryptophan, jedoch nicht in ausreichender Menge oder nachhaltig. Ein Frustessen liefert oft nicht genügend andere Bausteine für das "Glückshormon" Serotonin, wie das pflanzliche Eiweiß Phenylalanin, B-Vitamine und Magnesium.

Zusätzlich steigt bei erhöhtem Stress der Cortisol-Spiegel, ein Stresshormon, das ein Enzym aktiviert, das wiederum L-Tryptophan abbaut. Dies beeinträchtigt die Serotonin-Synthese weiter negativ, führt zu schlechter Laune und verstärktem Heißhunger.

L-Tryptophan gezielt gegen Serotonin-Mangel

Während einige Lebensmittel den Serotonin-Spiegel erhöhen, gibt es auch solche, die ihn nachhaltig hemmen. Dazu gehören Fleisch und Kaffee, auf die viele Menschen nur schwer verzichten können.

Über 80 Prozent des Serotonins werden im Darm produziert, nur etwa 20 Prozent im zentralen Nervensystem. Der wichtigste Baustein für diesen Neurotransmitter ist L-Tryptophan. Bei einem Mangel entsteht ein Serotonin-Mangel, dessen Symptome, darunter Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Reizbarkeit und Angstzustände, oft schwer einer Ursache zuzuordnen sind.

Auch die Schlafqualität leidet unter einem Serotonin-Mangel, da Serotonin ein wesentlicher Baustein für das Schlafhormon Melatonin ist. Ohne ausreichenden Schlaf verschlechtern sich die Symptome des Serotonin-Mangels, und der Teufelskreis schließt sich.

Hier wird erneut deutlich, wie stark unser körperliches und seelisches Wohlbefinden von unserem Hormonhaushalt und unserer Ernährung abhängig ist.